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„Löschungsaufforderung zum Schufa-Eintrag“

13:47

Grundsätzlich schreiben uns die Mandanten unserer Kunden an, wenn es um ihre Zahlungsmodalitäten für Honorarrechnungen geht. Und üblicherweise kommt im Schriftverkehr der juristische Text aus unserem Haus. Aber „grundsätzlich“ und „üblicherweise“ deutet auch an, dass es manchmal eben anders ist. So wie in diesem Fall.

Der Text der Mandanten

„Variatio delectat“, wie der Altsprachler gerne sagt, und so haben wir neulich eine E-Mail erhalten, in der ein Mandant eines „unserer“ Rechtsanwälte („unser“ i.S.v. Kunde) nicht wegen Fristen oder Ratenzahlungen schreibt, sondern aufgrund eines Schufa-Eintrags:

Hiermit wird Ihnen folgendes mitgeteilt, mit der Forderung der unverzüglichen Kenntnis- und Stellungnahme sowie Bearbeitung:

Hiermit werden Sie aufgefordert, den o.g. Eintrag zu löschen, der nicht einmal nachvollzogen werden konnte. Mit Ihrem Unternehmen bestehen keinerlei Rechtsgeschäfte oder sonstige Vertragsverhältnisse, sodass Ihr Ansatz nicht nachvollziehbar ist.

Der Erledigung samt Löschung und Bestätigung sehen wir innerhalb einer Woche entgegen und behalten uns alle Rechte nach §§ 288, 823 BGB sowie nach dem StGB vor.

Diese Mitteilung erhalten Sie unter Wahrung der gesetzlichen Formerfordernis nach §§ 126, a b BGB, dessen Zustellnachweise vorliegen.

Eine Antwort, keine Rückmeldung

Wie so oft im juristischen Alltag gilt auch hier wieder die alte Formel: „Es kommt darauf an“…

Es ist durchaus nachzuvollziehen, dass ein Verbraucher erst einmal davon ausgeht, dass zwischen uns keine Verbindungen bestehen, schließlich bieten wir einen reinen Geschäftskundenservice an. Aber da im Rahmen dieser Dienstleistung Anwälte ihre Forderungen an uns abtreten können, besteht manchmal eben doch eine Verbindung. Dann ist es ebenfalls nachzuvollziehen, dass wir ein berechtigtes Interesse daran haben, etwas über die Bonität dieser Mandanten zu erfahren.

Nachdem wir zeitnah eine sachliche, unaufgeregte Replik verfasst haben, war der Vorgang jedenfalls erledigt. Ein weiteres Schreiben ging nämlich nicht mehr bei uns ein.